Dass er ausgerechnet in einem unscheinbaren Ort in Niederösterreich seine sommerlichen Zelte aufschlug, hatte mehrere Gründe.
Auden, der seine Sommer ab 1947 auf der italienischen Insel Ischia verbracht hatte, sehnte sich nach einer kühleren und weniger touristischen Bleibe, zudem kamen ihm vor Ort seine in den 1920ern erworbenen Deutschkenntnisse entgegen.
Aus seinen früheren Österreich-Aufenthalten in den 1920er-Jahren war ihm eine Bekannte namens Hedwig Petzold geblieben, mit deren Familie er brieflich in Kontakt stand. Hedwig Petzolds Tochter unterstützte Auden bei der Suche nach einem Haus, vorzüglich in Hauptstadtnähe.
Auden nützte die Aufenthalte für die Arbeit an seinen Gedichten, Essays und Kritiken, hielt das Haus aber auch offen für nationale und internationale Gäste wie Hans Werner Henze, Golo Mann, Friedrich Heer und Stella Musulin.
1958 — 1964
Für immer in Kirchstetten
In seinem Haus findet sich ein Museum, das seine Beziehung zu Kirchstetten sowie die wichtigsten Stationen seines künstlerischen Lebens dokumentiert.